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3 Dinge, die ich durch die German Speakerstars gelernt habe

Ach, mach ich einfach mal mit! Was ist schon dabei? Einfach mal nen Video machen und vor ein paar Menschen reden, das hast du doch schon mal gemacht, dachte ich mir so.

Also schnell mal mein Warum aufgeschrieben, ein bisschen Text drumherum gebaut, mein Video aufgenommen und fertig war die Bewerbung für Germanys next Speakerstars.

Jaja… soweit so gut.
Heute lach ich mich tot darüber, wie naiv ich war…

Ich habe viel lernen dürfen und insbesondere diese drei Lektionen möchte ich mit dir teilen.

1. Ich habe nur ein begrenztes Mutbudget

Seit der Vorbereitung zum ersten Live-Event befand ich mich konstant außerhalb meiner Komfortzone und ich merkte, wie mein Hirn Auswege suchte, um all dem zu entgehen, was mit meinen Vorträgen und der Vorbereitung dafür zu tun hatte (die Verpisserroute zu nehmen, wie eine Freundin von mir so schön sagte).

Meine Wohnung ist entmistet, die Wäsche war komplett gewaschen, gefaltet und sogar gebügelt!

In meinem Bauch tobten die Schmetterlinge, alles kribbelt bei dem Gedanken an das nächste Event, wo ich auf Knopfdruck quasi wieder performen musste.
Rauszugehen.
Mich zeigen.

Ja, das ist ein wunderschönes Gefühl.

Doch es kostet Mut.
Jede Menge Mut, jeden Tag.

In der Zeit mit den Speakerstars habe ich bemerkt, dass ich nur ein gewisses „Maß“ an Mut habe, ein Mutbudget quasi, das mir täglich zur Verfügung steht. Wenn ich das für die Speakerstars verwende, dann fallen andere Dinge, die mich ebenfalls Mut kosten, hinten rüber. Das war für diese paar Wochen völlig okay und tragbar, doch für wie lange?

Und war es das wert?
Was sind denn WIRKLICH meine Prioritäten?
Seelische Gesundheit ja.
Speaking – eher nein.

Deshalb war es für mich auch völlig okay, dass ich rausgeflogen bin, denn die nächste Herausforderung wartet bereits auf mich:
das 4-monatige Coaching bei Start Social von Zeit für Heldinnen.

2. Es geht nicht um dich

Warum ich diese Regel am Anfang vergessen habe, weiß ich nicht mehr. Schließlich bete ich sie meinen Kundinnen bei jeder Beratung vor: es geht nicht um dich.

Doch als ich anfing, den Text für meinen ersten Vortrag zu schreiben ging es nur um mich.
Ich war …, ich fühlte …, ich habe getan …, etc.

Ich hatte schließlich eine Geschichte, eine Message, die ich rüberbringen wollte!
Voll die Ego-Shit-Show.

Saskia Winkler, mein erster Coach in unserer Workshopreihe wies mich zurecht darauf hin, dass Speaking etwas damit zu tun hat, dass der Zuhörende etwas aus meinem Vortrag mitnehmen kann.

Also 180 Grad Perspektivwechsel und nochmal von vorne anfangen.
Wie bei Webseiten und Google halt.

3. Es kommt auf die Feinheiten an

Die richtige Körperhaltung, die Stimmlage, die Betonung der Worte oder welche Worte sollen überhaupt betont werden?

Wo mache ich Pausen und wie lang?

Wo geht die Stimme hoch, runter oder flüstere ich lieber?

Körpersprache und den Gesten liegen mir, doch „Emotionsmanagement“, also meine Gefühle zu regulieren, wird mein ewiger Schwachpunkt bleiben.

Langsam verstand ich: Reden bedeutet mehr als „nur“ den Mund auf machen, seine Geschichte zu erzählen und Menschen zu berühren. Es geht darum, egal welche Geschichte zu erzählen, sie auf verschiedene Art und Weisen erzählen zu können, doch immer um andere mitzunehmen und zu begeistern.

Was ich damit meine?

Schau dir den unglaublichen Auftritt von Gaston Florin an ab 3:36:56 h – einfach hier auf das Video klicken und es geht los.

Kannst du das lernen?
Ja klar!
Wollte ich das wirklich?
Eher nein.

Auf der Afterparty am 29. September, als klar war, dass ich raus bin, kam Gaston Florin zu mir und in seinem wertvollen Feedback ist mir klar geworden:

  • mir ist es am wichtigsten, eine Stimme zu sein für mein Thema seelische Gesundheit.
  • für all diejenigen, denen es ähnlich geht wie mir, doch sich nicht trauen darüber zu reden.
  • für all diejenigen, die gerade mittendrin stecken in ihrer Krise und an sich zweifeln, ob das jemals anders wird.

Mir geht es nicht um die hohe Kunst des Speakings oder damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Deshalb ist es völlig okay, dass ich jetzt raus bin.

Ich weiß, es gibt andere Möglichkeiten, seine Stimme zu erheben und die werden sich finden.
Ich gönne allen aus der TOP5 den Sieg und ich bin gespannt, wer das Rennen machen wird.
Die Lernkurve in den letzten Wochen war steil und hat meine Komfortzone gesprengt – doch die Reise mit all den Erfahrungen war es wert!

Vielen Dank an alle, die mich unterstützt und mit mir gefiebert haben.
Es hat mich tief berührt, soviel Wertschätzung für mich und meine Geschichte erfahren zu haben. Diese Herzlichkeit und Wärme, die die Live-Events durchflossen, waren für mich etwas ganz besonderes.

Danke Bettina Stark, Präsidentin der German Speakers Association (GSA), die mit ihren tollen Coaches Katjas Vision unterstützt.
Danke Katja Kaden, dass du die Speakerstars ins Leben gerufen hast – möge deine Vision wachsen.
Danke, dass ich ein Teil davon sein durfte.

Fazit

Mir ist es wichtig eine Stimme zu sein, meine Message rüberzubringen und die Gesellschaft mit zu gestalten und zu verändern. Mein persönliches Ziel, das mir am Anfang überhaupt nicht klar war, stimmte nicht mit dem Ziel der Speakerstars überein. Gaston Florin hat mir auch eine neue Definition von Bühne näherbrachte:

sobald eine andere Person mit dir im Raum ist, ist das eine Bühne.

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