Gib deine Daten nicht einfach so weiter. Schon gar nicht im Internet!
Dieser Ratschlag hallt noch in meinen Ohren wieder. Wenn du ein Business hast, geht das leider nicht so einfach. Du steckst in der Zwickmühle.
Denn einerseits willst du online sichtbar sein, um Geld zu verdienen. Oder passgenaue Facebook Anzeigen schalten und deshalb auf Facebook Nutzerdaten zugreifen.
Andererseits findest du deine Privatsphäre wichtig und schützenswert. Deshalb blockierst du Cookies, wo es nur geht.
Unternehmen bekommen deine Daten in die Finger und nutzen sie aus einer Reihe von Gründen, die du dir noch nicht einmal vorstellen kannst. Glücklicherweise kannst du eine Menge tun, um deinen digitalen Fußabdruck zu reduzieren und deine persönlichen Daten unter Verschluss zu halten. Auch ohne Informatik Studium.
Es gibt viele einfache Möglichkeiten, wie du anonym surfst.
Diese Anleitung stellt dir 6 Tipps vor, wie du im Internet anonym surfst.
1. Anonym surfen in Browsern
Aktiviere zunächst den Inkognito-Modus in deinem Webbrowser. Oben rechts auf die drei Striche klicken im Firefox

Oben rechts auf die drei Punkte klicken im Chrome

Der private/ Inkognito Modus deaktiviert die Tracking-Tools in deinem Browser und hindert Websites daran, deine persönlichen Daten zu sammeln.
In den jeweiligen Browser Fenstern findest du noch genaue Hinweise darauf, was blockiert oder gelöscht wird.
Firefox
Nur in den Fenstern mit der lilafarbenen Maske surfst du tatsächlich privater.

Firefox löscht die eingegebenen Suchbegriffe und besuchten Webseiten beim Beenden des Browsers oder wenn du alle privaten Tabs und Fenster schließt. Du bist für Website-Betreiber und Internetanbietern trotzdem sichtbar. Aber andere Nutzer des Computers können deine Aktivitäten nicht einsehen. Wichtig, wenn du dir deinen PC mit anderen teilst.
Häufige Missverständnisse über das Surfen im privaten Modus zählt Firefox hier auf.
Chrome
Nur im Fenster mit Symbol Brille und Hut oben rechts surfst du wirklich inkognito.

Für andere Personen, die deinen PC nutzen, sehen deine Aktivitäten nicht. Deine Downloads und Lesezeichen werden jedoch gespeichert. Weitere Informationen dazu erfährst du hier.
Nach eigenen Angaben Chrome speichert die folgenden Daten nicht:
- deinen Browserverlauf
- Cookies und Website Daten
- In Formulare eingegebene Daten
2. Was sind Third Party Cookies und wie blockierst du sie
Cookies sind kleine Textdateien, die Webseiten lokal auf deinem Computer speichern. Besucht ein Nutzer erneut deine Webseite, wird diese Datei erkannt und ausgelesen. Cookies ermöglichen also, dass Webseiten Informationen über dich sammeln.
Das hat grundsätzlich auch Vorteile, das automatische Ausfüllen von Formularen im Internet z. B., Login Informationen oder Spracheinstellungen. Ohne Cookies keine Webanalysen.
Es gibt jedoch gravierende Unterschiede zwischen sogenannten First Party und Third Party Cookies.
First Party Cookies werden der Webseite auf deinem Computer gesetzt, auf der du dich gerade befindest. Diese Cookies sammeln auch nur Daten, die sich auf diese Webseite beziehen, egal was für Webseiten du danach besuchst. Die vom Cookie gesammelten Daten verbleiben bei dem Webseiten Betreiber und gültig für bis zu mehreren Jahren. Das Verfallsdatum wird vom Betreiber der Webseite festgelegt.
Third Party Cookies hingegen sammeln Daten über mehrere Webseiten hinweg. Z. B. das Facebook Pixel oder der Google Analytics Code. Es verfolgt, welche Webseiten du noch so besuchst – auch außerhalb der Webseite, die dir das Facebook Pixel Cookie abgespeichert hat. Dieses Cookie übermittelt die gesammelten Daten an Facebook. Der Webseiten Betreiber wiederum greift über Facebook darauf zu. Das Cookie gilt jedoch nur 24 Stunden lang und löscht sich dann automatisch. Zudem blockieren Adblocker oder Browser im Inkognito Modus Third Party Cookies.
Nutze das und blockiere Cookies von Drittanbietern.
So blockierst du die Third Party Cookies
Du kannst diese Cookies entweder in den Browser Einstellungen unterbinden, dazu gehst du in die Einstellungen und wählst bei Datenschutz & Sicherheit die Cookie-Optionen aus.
Alternativ kannst du dir einen Blocker installieren. Bei Chrome eine Chrome Extension aus dem Chrome Web Store.
Beliebte Blocker sind Adblock, Adblock Plus oder Ghostery.

Bei Firefox ein sogenanntes Add-on, die du hier installierst.

3. Webseiten Berechtigungen verwalten
Bei Firefox und Chrome gibt es auch die Möglichkeit, die Berechtigungen für jede einzelne Seite zu verwalten.
Firefox
Klicke oben in der Adressleiste auf das und in dem Popup siehst du 3 Abschnitte.
- Ein (hoffentlich) gültiges SSL-Zertifikat und von wem das Zertifikat verifiziert wurde
- Die Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen der aktuellen Webseite, auf der du gerade surfst. Klicke auf das kleine Zahnrad, um Seitenelemente zu verwalten
- Die Berechtigungen, die du dieser Seite ein räumst, z. Standort, Kamera, Mikrofon oder Benachrichtigungen. Klicke auf das Zahnrad, um die Einstellungen anzupassen. Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem du die das Feintuning vornimmst.


Die Adresszeile zeigt dir an, welche Berechtigungen die Webseite hat. Klicke auf das jeweilige Symbol, um in dem Popup die Berechtigung erneut zu erteilen.

Chrome
Hier verbergen sich die Einstellungen hinter dem kleinen graue Schloss und das Popup sieht ähnlich aus. Wähle aus, was dir wichtig erscheint. Ebenso kannst du hier die Einstellungen wieder rückgängig machen.


4. Anonym surfen auf Facebook
Wenn du die sozialen Medien nutzt, hast du ein 46 Prozent höheres Risiko, dass dein Konto gehackt wird im Vergleich zu nicht-sozialen Mediennutzern. Daher ist es wichtig, spezifische Einstellungen für deine Beiträge vorzunehmen.
Gerade für Selbständige eine böse Falle, die schlimmstenfalls Geld, Zeit und Vertrauen kostet. Mein Rat lautet daher immer: teile alles, was mit dir und deinem Job im weiteren Sinne zu tun hat in den sozialen Medien. Doch nur die Dinge, die du jedem Fremden, den du am Bahnhof triffst, auch erzählen würdest. Datenschutz ist individuell, jeder braucht ihn in einem anderen Maße. Deshalb fängt die Analyse, was von Dir online sichtbar sein darf, als erstes bei dir an.
Bearbeite deine Einstellungen, indem du in der Navigationsleiste ganz rechts auf den Pfeil klickst. In dem Menü wählst du dann Einstellungen aus. Hier nimmst du in den rot markierten Bereichen das Feintuning vor.

Auf Facebook schränkst du beispielsweise den Zugriff auf deine zukünftigen Beiträge ein, damit nur deine Freunde diese sehen. Aktualisiere auch deine Datenschutzeinstellungen, um deine persönlichen Daten auf deinen Seiten zu verstecken, damit zufällige Personen nicht auf Dinge wie deine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer zugreifen können.
In der Chronik legst du fest, wer dich markieren und auf deine Chronik posten darf. Sehr beliebt bei Geburtstagen und ähnlichen Festivitäten.
Den Standortverlauf möchtest du eventuell ausschalten, sowie die Gesichtserkennung. In den öffentlichen Beiträgen legst du fest, wer deine Beiträge kommentieren darf.
Unter Apps und Websites definierst du, welche externe Apps auf deine persönlichen Daten zugreifen können. Suche in dem Reiter Werbeanzeigen aus, wer Werbeanzeigen auf Basis deiner Klicks sehen kann.
5. Ganz anonym surfen via VPN
VPN bedeutet:Virtual Private Network. Quasi ein sicherer Tunnel zwischen deinem Computer und den Webseiten, die du aufrufst. Unternehmen, Hacker oder staatliche Behörden sind jetzt ausgeschlossen. Niemand kann deine Daten lesen, sehen, welche Webseiten du besuchst oder bestimmte Arten von Traffic einschränken.
5 Wege, wie ein VPN dir hilft
- Verberge deine IP-Adresse und deinen Standort: je nach Anbieter stehen dir Serverstandorte weltweit zur Verfügung. Deine IP kommt dann auf einmal aus Asien (und macht dort Urlaub), tatsächlich sitzt du zu Hause am Laptop in Bottrop.
- Verschlüssel deine Kommunikation: super wichtig, sobald du dich in öffentliche WLAN-Netze einwählst. Ein VPN überträgt sensible Informationen, denn niemand hört mit.
- Zugriff auf blockierte Webseiten von überall (Schule, Büro, Flughafen …) auch wenn dir gesagt wird, es wäre in deinem Land nicht verfügbar.
- Umgehe Zensur und Überwachung: gerade in repressiven Staaten hilft dir das VPN, dass deine Online Aktivitäten wirklich anonym bleiben
- Finde Deals und stoppe Werbung: Online Shops nutzen Werbung und flexible Preisgestaltung, um je nach Standort andere Preise oder Werbung auszuspielen. Mit VPN schlägst du ihnen jetzt ein Schnäppchen.

Die besten VPN-Anbieter im Vergleich findest du bei Heise.
Datenschutz funktioniert leider nicht nach dem Motto “Einmal erledigt, reicht für immer.” Überprüfe deine Einstellungen von Zeit zu Zeit und passe sie für dich neu an.
6. Verwende Browser, die deine Privatsphäre respektieren
Dass die Suchmaschine Google alle Daten von dir speichert, die sie nur finden kann, weißt du.
Doch du kannst auch anonym das Internet durchforsten, indem du Suchmaschinen verwendest, die deine Privatsphäre respektieren.
Mehr Schutz verspricht die Startpage.com – die diskreteste Suchmaschine der Welt (laut eigenen Angaben).

Niemand siehst, was du suchst oder in der Vergangenheit gesucht hast. Eine tolle Funktion bietet dabei die anonyme Ansicht. Diese Funktion taucht in den Suchergebnissen rechts auf.

Klickst du darauf, dann fungiert Startpage als Puffer (Proxy) zwischen dir und der ausgewählten Webseite. Die aufgerufene Internetseite erfasst lediglich Informationen von Startpage, nicht von dir. Auch wenn du Startpage nutzt, musst du nicht auf Google verzichten. Denn die Suchmaschine liefert dir anonymisierte Google Suchergebnisse.
Fazit
Mehr Privatsphäre und Datenschutz geht auf jeden Fall auch ohne technische Kenntnisse, doch es liegt an dir, dich darum zu kümmern.