Alle Jahre wieder kommt zu Jahresbeginn diese Frage wieder auf: SEO Trends 2022 – worauf sollte ich achten?
Ich habe für dich Ausschau gehalten, welche SEO Trends die internationalen SEO Größen wie Moz, Yoast oder Backlinko für 2022 prognostizieren und fasse sie hier für dich in diesem Blogartikel zusammen.
Für die meisten Webseiten ist SEO im Jahr 2022 nicht viel anders als in den vergangenen Jahren: Du musst immer noch die gleichen Dinge verbessern, doch du musst deine Messlatte höher legen.
Denn der Wettbewerb wird härter und Google – und damit auch deine potenziellen Kunden – wird immer besser darin, wahre Qualität zu erkennen.
Die großen SEO Trend 2022 im Überblick
- Die großen SEO Trend 2022 im Überblick
- 1. Überprüfe immer wieder: Was ist die Suchintention?
- 2. Qualität ist super wichtig
- 3. Die Core Web Vitals
- 4. Überprüfe deine Inhalte und die Qualität deiner wichtigsten Seiten
- 5. Nutze strukturierte Daten für Rich Snippets
- 6. Was bedeutet E-A-T (Spoiler: es hat nichts mit Essen zu tun…)
- 7. Menschen WOLLEN mit Bildern suchen
- 8. Video wird noch beliebter
- 9. Entwirre deine Seitenstruktur
- SEO Checkliste 2022
- Fazit
1. Überprüfe immer wieder: Was ist die Suchintention?
Die Suchabsicht ist das Warum hinter einer Suche:
- Was will diese Person mit dieser Suche erreichen?
- Ist es, um Informationen zu finden oder etwas zu kaufen?
- Oder versucht sie vielleicht nur, eine bestimmte Internetseite zu finden. Oder ist es etwas ganz anderes?
Suchmaschinen werden immer besser darin, diese Absicht und das dazugehörige Nutzerverhalten zu verstehen. Dank des Durchbruchs in der Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP oder natural language processing) mit BERT beginnen Suchmaschinen, die Sprache in- und auswendig zu verstehen.
Besser ist es, wenn du Google dabei hilfst, die richtige Version deiner Inhalte auszuwählen. Indem du die Absicht hinter einer Suche bestimmst, stimmst du deine Keyword-Strategie auf die spezifischen Absichten eines Suchenden ab. Ordne diese Absichten deinem Inhalt zu und du bist startklar.
Mehr zu den Suchabsichten findest du hier unter Optimiere deine Inhalte – ganz untechnisch.
2. Qualität ist super wichtig
Da kann ich gut mitgehen. Denn für mich ganz persönlich ist Qualität sowieso wichtig, nicht nur wenn es um SEO, Webseiten oder Tools geht.
2022 dreht sich alles um Qualität und wie du mehr Qualität bietest. Überprüfe in all deinen Bereichen, wie du das erreichst.
Beginne ganz am Anfang und bestimme (nochmal neu?!), was genau du eigentlich machst. Überprüfe deine Produkte und Dienstleistungen und die Art und Weise, wie du sie beschreibst. Hast du Probleme zu beschreiben, was du tust? Dann geh vielleicht noch mal einen Schritt zurück.
Dein Produkt muss exzellent sein, denn es hat keinen Sinn zu versuchen, ein minderwertiges Produkt zu ranken (ranken – in den Google Suchergebnissen aufzutauchen). Niemand fällt darauf herein.
Ein gutes Produkt braucht eine gute Webseite und einen guten Plan, um diese Webseite bekannt zu machen.
Die Qualität deiner Webseite setzt sich aus zwei Grundpfeilern zusammen:
- Inhalte, auch Content genannt, dazu gehören die Blogartikel, Videos oder Infografiken auf deiner Webseite
- Technik, wie z. B. ein SEO optimiertes Theme, eine Webseite, die schnell lädt (gerade auch mobil) oder dass du strukturierte Daten einsetzt
3. Die Core Web Vitals
Die Core Web Vitals drücken aus, wie nutzerfreundlich eine Webseite ist. Google hat im Sommer 2021 bestätigt, dass diese Daten wichtig sind, wenn du gut gefunden werden willst.
Google ist es wirklich wichtig, Webseiten zu beschleunigen und Menschen ein großartiges Nutzererlebnis zu bieten. Die Webseiten-Geschwindigkeit ist schon seit ein paar Jahren ein wichtiger Faktor, aber sie wird immer wichtiger werden.
Wenn du schon jetzt nicht mit deiner Konkurrenz mithalten kannst, wirst du es bald noch schwerer haben, wenn du deine Website weiter so langsam bleibt. Denn wenn deine Konkurrenz schneller wird, wirst du im Vergleich langsamer, auch wenn du alles beim Alten lässt.
Damit du weißt, wo du (oder der Webmensch deines Vertrauens) ansetzen musst, hat Google die Core Web Vitals eingeführt. Eine Reihe von Metriken, die dir helfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie deine Website funktioniert. Es hilft dir zu verstehen, was du korrigieren und verbessern solltest.
Hier eine Übersicht von Google, die verschiedene Rankingfaktoren aufzeigt:
Dass deine Seite gut auf Smartphones funktioniert, du sie mit HTTPS verschlüsselst, auf die Sicherheit achtest und ohne störende Riesen-Popups auskommst, bleibt weiterhin wichtig.
Jetzt kommen noch weitere Punkte hinzu:
- Largest Contentful Paint (LCP): gibt die Ladezeit des Hauptinhalts an, der sich im Sichtfeld des Users befindet (gemessen in Millisekunden).
- First Input Delay (FID): misst die Zeit bis zur ersten möglichen Interaktion des Users mit der Seite (z. B. Klick auf einen Link oder Dateneingabe in ein Formular; gemessen in Millisekunden).).
- Cumulative Layout Shift (CLS): gibt einen Wert an für Layout-Veränderungen des sichtbaren Seiteninhalts während des Ladevorgangs (gemessen in Millisekunden). Dieser Wert berücksichtigt, ob und wie stark sich der Inhalt nach dem Laden der Seite noch verändert.
Wie deine Webseite dabei abschneidet, erfährst du in den PageSpeed Insights, ein kostenloses Tool von Google, um die Geschwindigkeit deiner Webseite zu bestimmen. Google listet dir ebenfalls auf, was genau stört und zu ändern wäre.
Die Ergebnisse variieren je nach Webseite, deshalb gehe ich hier nicht weiter darauf ein.
4. Überprüfe deine Inhalte und die Qualität deiner wichtigsten Seiten
Re-Optimierung alter Inhalte für die Suchintention
Wenn es dir so geht wie mir, bist du schon eine Weile im Geschäft und hast in dieser Zeit eine Menge Inhalte produziert. Das ist natürlich keine schlechte Sache. Es sei denn, du fängst an, mit dir selbst zu konkurrieren. Die Keyword-Kannibalisierung kann zu einem großen Problem werden, daher ist die Content-Pflege ein Thema. Behalte die Suchergebnisse für den von dir gewählten Schwerpunkt im Auge. Hast du mehrere Artikel unter den Top Ten für eine bestimmte Suchbegriffe? Ist es das, was du erreichen willst?
Um dies herauszufinden, mußt du deinen Inhalt neu bewerten. Ist alles tipptopp in Ordnung? Müsstest du mehr schreiben? Oder weniger? Vielleicht mehrere schwächere Artikel in einem starken Artikel zusammenfassen?
Geh deine Beiträge durch, um zu sehen, was du tun kannst, um den Rest zu verbessern. Manchmal kann es die beste SEO-Strategie sein, das Schreiben für eine Weile einzustellen und zu verbessern, was du hast!
5. Nutze strukturierte Daten für Rich Snippets
Strukturierte Daten mit schema.org machen deine Inhalte für Suchmaschinen sofort verständlich. Suchmaschinen verwenden strukturierte Daten, um Verbindungen zwischen Teilen deiner Internetseite und der Welt um sie herum herzustellen. Sie geben deinen Daten einen Kontext und ordnen ihn in verschiedene Kategorien ein.
Dadurch wird deine Seite einerseits leichter verständlich und andererseits eignet es dich dann für sogenannte Rich Snippets, auch Rich Results genannt.
Es gibt viele Arten von Rich-Results, von Sterne-Bewertungen bis hin zu Bild-Highlights, und Suchmaschinen bauen diese immer weiter aus. Strukturierte Daten bilden die Grundlage dafür.
Wie du siehst, stechen diese Ergebnisse direkt in den Suchmaschinen hervor, daher ist es wahrscheinlicher, dass diese Ergebnisse angeklickt werden.
Strukturierte Daten implementierst am leichtesten mit einem WordPress SEO Plugin wie Yoast, Rank Math oder SEOpress.
Wenn du dir schon die Mühe machst, Blogartikel zu schreiben (und ja, das kostet Zeit, Energie und Nerven), dann ist es nur ein kleiner Schritt mehr, den Artikel entsprechend auszuzeichnen.
Wenn du überprüfen willst, ob du das richtig gemacht hast, dann nutze dieses offizielle Google Testtool für strukturierte Daten.
Um bei den Featured Snippets brauchst du jedoch keine strukturierte Daten. Wie diese Snippets ausgewählt werden?
Laut Google funktioniert das so:
Hervorgehobene Snippets stammen aus den Ergebnissen der Websuche. Die automatisierten Systeme von Google bestimmen, ob eine Seite ein gutes hervorgehobenes Snippet für eine bestimmte Suchanfrage darstellt.
Du bist Trainerin, Coach oder Beraterin & willst online gefunden werden?
Finde heraus, was deine Wunschkundin hören muss, um von dir zu kaufen
6. Was bedeutet E-A-T (Spoiler: es hat nichts mit Essen zu tun…)
E-A-T steht für
- Expertise
- Authority und
- Trust,
zu deutsch: Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.
Es ist laut Google ein wichtiger Faktor, um die Qualität deiner Webseite zu beurteilen.
Um das klarzustellen:
E-A-T ist schon seit Jahren ein Teil der Google Qualitäts-Richtlinien. Aber E-A-T erhält jetzt eine höhere Gewichtung als früher.
In Googles neuer Webseite Wie funktioniert die Google Suche wird zum Beispiel erwähnt, dass sie vertrauenswürdige, kompetente Quellen ranken wollen.
Besonders wichtig ist das für Webseiten aus dem YMYL-Bereich. YMYL steht für Your money or your life und bedeutet soviel wie dein Geld, dein Leben und für Google fallen alle Themen Gesundheits- und Finanz-Branche.
Doch wie machst du Google klar, dass deine Internetseite dazugehört?
Hier eine kleine Checkliste, was du tun kannst:
Expertise
Bist du ein Experte für dein Thema? Hast du Referenzen, um das zu beweisen? Hast du Vorträge auf Veranstaltungen gehalten? Wenn ja – wo finde ich das auf deiner Webseite?
Der Standard für Expertise hängt von dem Thema deiner Webseite ab. Ein Restaurantkritiker gilt dann als Experte, wenn er häufig Restaurants besucht, Essen liebt und dazu detaillierte, hilfreiche Restaurantbewertungen schreibt – er verfügt über alltägliches Fachwissen, dass du auch ohne formelle Schulung oder Ausbildung erlangst.
Autorität
Das bezieht sich auf die Person, die die Inhalte deiner Webseite erstellt. Zumeist bist du das selbst. Wenn du eine Autorität in einem Bereich bist, dann kennt man dich, weiß über deinen Hintergrund Bescheid und akzeptiert dich als gute Informationsquelle oder betrachtet dich sogar als führend in deiner Branche.
Vertrauenswürdigkeit
Das bezieht sich auf den Urheber der Inhalte genauso wie auf die Qualität des Inhalts und die Qualität der Webseite an sich (z. B. ohne Schadsoftware, sie lädt schnell, ist mobil gut zu bedienen)
7. Menschen WOLLEN mit Bildern suchen
Wenn du einmal damit anfängst, wirst du schnell merken, dass die visuelle Suche sehr hilfreich ist für:
- Einkaufen
- Wegbeschreibung
- Identifizierung von Wahrzeichen
- Lokale Geschäftsbewertungen
- Übersetzung
- Kochrezepte
- Informationen zur Ernährung
- Vieles mehr
Das traditionelle Bild-SEO gilt immer noch, denn dadurch kann Google den Inhalt eines Bildes besser verstehen und passend einordnen.
Laut Futurebiz hat sich Pinterest in Deutschland etabliert:
15 Mio. Menschen speichern jeden Monat über 4 Mio. Inhalte. Über 10 Mio. Nutzende sind weiblich.
8. Video wird noch beliebter
Video ist riesig! Und es ist kein Ende des Videobooms in Sicht. YouTube könnte für viele Menschen neben Google die wichtigste Suchmaschine sein. Gerade die Videokurzformate (Stories) wie auf TikTok, Instagram oder YouTube nehmen zu. Google stellt immer öfter Videos in den Suchergebnissen dar, in den sogenannten
Video-Featured Snippets
- Strukturiere dein Video in sinnvolle Abschnitte
- Optimiere dein Video für SEO
- Erstelle ein Transkript
- Erweitere deinen YouTube-Kanal mit neuen Inhalten
- Bette die Videos in deine Blogbeiträge ein
Du kannst dich darauf verlassen, dass Video nur noch wichtiger werden.
Wenn du die Mittel hast, investiere in Video. Bedenke, dass es nicht immer schrill und professionell muss sein – mach es mit Herzblut.
9. Entwirre deine Seitenstruktur
Vielleicht wurde auch deine Webseite mal eben schnell gestartet und sie ist im Laufe der Zeit enorm gewachsen. Manchmal fühlen sich all diese Kategorien, Tags, Beiträge und Seiten wie die Wurzeln von Bäumen an, die einen Bürgersteig durchbrechen:
Es ist leicht, die Kontrolle zu verlieren.
Dabei ist es sowohl für deine Besucher als auch für Suchmaschinen besser, wenn du die Struktur deiner Webseite übersichtlich gestaltest. Alles sollte am richtigen Platz sein und wenn etwas alt, überholt oder veraltet ist, dann lösche es einfach oder verweise auf etwas Relevantes. Wie das geht zeige ich dir in meinem Blogartikel Veraltete Inhalte entfernen – so löscht du richtig.
Schenke deiner Seitenstruktur in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit. Überprüfe sie und frage dich,
- ob alles noch da ist, wo es sein sollte, oder ob es Verbesserungen gibt?
- Wie steht es um deine Cornerstone-Content-Strategie (also die Seiten, die die Eckpfeiler oder die Grundsteine deiner Webseite bilden)?
- Ist deine interne Verlinkung auf dem neuesten Stand?
- Bringen Weiterleitungen den Fluss deiner Seite durcheinander?
- das Themengebiet, das du abdecken willst
- der Kontext, mit dem du deine Blogartikel anreichen möchtest (Infografiken, schöne Fotos oder Videos?)
- auf welchen sozialen Medien deine Zielgruppe unterwegs bist (eher Instagram, LinkedIn oder TikTok?)
- wie du E-A-T für dich am besten lösen möchtest
Bestenfalls greift alles ineinander und du kannst einen Blogartikel schreiben, den mit Fotos/ Grafiken ergänzen und hältst Video-Vorträge, die dich als Expertin zeigen und auf YouTube hochgeladen wurden (die du natürlich umgehend auf deiner Webseite einbindest).
SEO Checkliste 2022
Also, hier für dich noch mal kurz und bündig zusammengefasst:
- Suchabsicht
- Hochwertige Inhalte
- Core Web Vitals
- Aktualisiere deine Inhalte
- Strukturierte Daten
- E-A-T
- Bildersuche
- Video erstellen & einbinden
- Webseitenstruktur über-/ erarbeiten
Fazit
Auch im Jahr 2022 brauchst du ein System, wie du potenzielle Kunden online ansprichst.
Wenn wir nun all dies zusammenfassen, worauf läuft es dann hinaus? Wir wissen, dass es klingt einfach, wenn du es so liest, aber das ist es, was du immer im Kopf behalten solltest:
- In den letzten zwei Jahren hat sich viel verändert, also fang wieder an zu recherchieren und informiere dich über die neusten Trends in deiner Nische für 2022.
- Du solltest eine schnelle, leicht bedienbare, technisch einwandfreie Webseite mit hochwertigen Inhalten haben, die deinen Besuchern wirklich helfen.
- Du brauchst eine Strategie, wie du abseits von deiner Webseite auf externen Plattformen (Facebook, Insta & Co) Menschen erreichst.
Falls du noch auf ein Baukastensystem wie Wix oder Jimdo setzt, hast du nur wenig Einfluss auf dein SEO. Natürlich gibt es auch unzählige langsame WordPress Webseiten, doch hier habe ich sehr viele verschiedene Hebel, wo ich ansetzen kann, wenn ich bei Google besser gefunden werden will. SEO wird zunehmend wichtiger, denn die Seite, die weltweit am meisten aufgerufen wird, wo Menschen ihre Suche starten, ist Google.