Stell dir vor, du hast gerade stundenlang an deinem Blogartikel geschrieben und klickst endlich auf veröffentlichen.
Voller Stolz schaust du auf dein Werk und liest ihn nochmal durch und da – ein Rechtschreibfehler. Schnell änderst du alles ab und aktualisierst.
Dann schaltet sich dein innerer Kritiker ein: stimmt das auch wirklich so? Sicherheitshalber googelst du nochmal und siehst: Hm, diesen Aspekt hätte ich auch noch erwähnen können. Doch der nächste Termin drängt, du hast keine Zeit mehr zum dranstricken.
Die SEO Ampel ist auch noch nicht grün, weil du vergessen hast, alles entsprechend auszufüllen.
Später.
Heute Abend.
Oder gleich morgen früh.
Das ist alles ziemlich stressig für einen einzigen Blogartikel, oder?
Finde ich jedenfalls.
Du brauchst eine Checkliste.
Warum eine Checkliste zum Blog schreiben?
Ganz einfach: sie entlastet dein Hirn (Stichwort Micromanagement), spart Zeit und schont deine Nerven.
Ursprünglich kommt der Begriff Checkliste aus der Luftfahrt. Piloten mussten bei Manövern wie Start oder Landungen Funktionen checken (überprüfen) und listenartige Handlungsanweisungen abarbeiten. Somit ist sichergestellt, dass alle Aufgaben erledigt sind sowie nicht vergessen wird.
Nun ist ein Blogartikel sicherlich etwas als ein ein Flugzeug, mit ganz anderen Konsequenzen. Trotzdem helfen Checklisten dir bei der strukturierten und effektiven Arbeit.
Hier ist sie also:
Die 13 Schritte Checkliste zum Blogartikel schreiben
Lege dein Keyword fest
Du brauchst sie, damit die Suchmaschine deinen Blogpost überhaupt für gewisse Begriffe findet. Deine Themenbereiche und die sich daraus ergebenden Keywords hast du durch deine Positionierung und deine Zielgruppenanalyse bereits gefunden. Deine Webseite spiegelt das auch wieder.
Folgende Tools helfen dir bei der Suche:
- Keyword Volumen herausfinden mit Searchvolume, denn du willst wissen ob und wie oft dein Keyword überhaupt bei Google gesucht wird. Dein Bauchgefühl über was deine Leser interessiert und den Fakten der Suchmaschine stimmen nicht immer überein. Zudem muss nicht jeder Artikel für Suchmaschinen optimiert sein.
- Ideen bei Keyword-Tool einholen, was Suchende im Zusammenhang mit deinem Keyword alles suchen
- W-Fragen bei Answer the Public, um herauszufinden, welche Fragen bei Google eingegeben werden.
Die Kombination dieser Tools bringt dich näher ans gewünschte Ergebnis.
Denke auch daran, dass du Synonyme deines Keywords verwendest.
Hier in diesem Artikel sind das: Blogbeitrag, Blogartikel, Blogpost, Artikel, Beitrag und Post.
Recherchiere
… und wühle dich durchs Internet zu der entsprechenden Thematik, Zusätzlich zu den Ergebnissen aus den Keyword Tools google ich mich immer durchs Netz.
- Was haben andere dazu geschrieben?
- Welche Aspekte gibt es?
- Was sind die Vor- und Nachteile?
- Wird es heute anders empfunden/ gehandhabt als früher?
- Gibt es Kontroversen?
- Was sind involvierte Parteien?
Hier glüht mein Rechner immer, weil ich 100+ Browserfenster gleichzeitig offen habe (in verschiedenen Browsern). Meine Ideen halte ich in entsprechenden Notizen Tools fest und ich füge schon grob die Zwischenüberschriften ein.
Also die Dinge, die ich in meinem Blogartikel auf jeden Fall erwähnen möchte, weil sie thematisch dazu gehören und wichtig sind oder einen weiterführenden Gedanken aufgreifen, den ich in einem anderen Blogartikel bereits beschrieben habe und den ich dann intern verlinken kann.
Somit habe ich zumindest schon mal eine Struktur und es fällt mir einfacher, daran entlang zu schreiben. Für mich ist das, als wenn ich ein Formular ausfülle. Und das klappt bei mir besser als ein weißes Blatt Papier, auf dem nichts steht.
Die richtige Überschrift
Die Überschrift ist so wichtig, weil man diese als Erstes sieht. Zum Beispiel sieht man diese in:
- Google Suche (die blauen Überschriften)
- Facebook (der fette Text)
- Xing (der schwarze fette Text)
Mit Hilfe der Überschrift legst du das Thema fest über das du schreiben möchtest. Probiere mehrere Überschriften aus, du kannst sie immer noch als Teaser Texte für deine Social Media Beiträge nehmen.
Mein Lieblingsblog zum Thema Schreiben ist Chimpify, der ehemalige Affenblog, Vladi hat dem Thema Überschriften gleich mehrere Lektionen gewidmet.
Authentizität
Schreibe wie du sprichst. Dazu stelle ich mir immer vor, dass ich direkt zu meiner Lieblingskundin spreche. Und genau so schreibe ich dann.
Blogbeitrag schreiben – Entwurf
Schreibe deinen Artikel vor, z. B. in Google Docs, dann strukturiere ihn übersichtlich gegliedert mit H1 bis H6 (oder auch nur H3), Zitaten oder Aufzählungen.
Im Anschluss mache ich dann erstmal eine Schreibpause. Entweder suche ich dann Bilder für den Artikel heraus, fange eine ganz neue Aufgabe an oder klappe mein Laptop tatsächlich zu. Doch ich brauche erstmal ein wenig Abstand von dem Text. Alles muss sich erstmal bei mir setzen und irgendwie arbeitet es doch unterbewusst in mir weiter.
Daher plane ich auch mindestens 2 Zeitblöcke an verschiedenen Tagen für meine Blogartikel ein.
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Blogartikel schreiben – Feintuning
Überprüfe deine Rechtschreibfehler und die Interpunktion.
Nutze die Rechtschreibprüfung deines Tools oder schlage Wörter nach, bei denen du unsicher bist.
Lasse deinen Blogartikel durch Tools wie Wortliga oder durch ein SEO Plugin wie Yoast laufen und nimm eventuell Verbesserungen vor.
Überlege dir Handlungsaufforderungen
Was möchtest du, was deine Besucher tun, wenn sie deinen Beitrag lesen oder gelesen haben?
Jedes Ziel ist richtig. Wichtig ist nur, dass du eines hast und das auch ganz explizit formulierst. Bei mir sind es zwei Ziele:
- Newsletter Anmeldungen
- Weitere Blogbeiträge lesen
Was ist dir wichtig?
Verlinkungen
Deine Webseite, deine Blogposts sind keine Insel. Das Internet lebt von Links, die von einer Seite auf die nächste führen. Suchmaschinen brauchen die Links, um Zusammenhänge zwischen den Seiten und die Wichtigkeit einer Seite zu erkennen.
Überlege dir, wohin du extern (von deiner Webseite weg) und intern (auf Seiten deiner Webseite) sinnvoll verlinken möchtest. Bestenfalls hast du bei deiner Recherche schon Links oder Tools gefunden, die deinen Blogbeitrag sinnvoll ergänzen.
Bilder einfügen
Bilder sagen mehr als 1.000 Worte – da ist schon was dran. Sie veranschaulichen oder unterstützen deine Ausführungen und machen deinen Text lesbarer.
Diese drei Punkte sind wichtig, wenn es um Bilder geht:
- Suche dir Bilder heraus, die du frei verwenden darfst. Wenn du keine eigenen hast, dann wirst du z. B. hier fündig: Pexels oder Pixabay
- Bearbeite die Bilder mit kostenlosen Tools wie Crello oder Canva.
- Verkleinere die Bilder, damit sie schnell auf deiner Webseite laden, z. B. mit Tiny jpg. Wer WordPress hat, kann sich das Plugin Smushit installieren, das verkleinert die hochgeladenen Bilder nochmal mehr.
- Lade die Bilder hoch, schreibe dein Keyword in den Titel und den Alt-Text.
- Wenn du den Bildschirminhalt quasi abfotografieren und mit Notizen versehen möchtest, dann nutze praktische kleine Helferlein wie Nimbus Screenshot. In meinem Artikel Meine 9 Lieblings Chrome Extensions & Firefox Addons zum Zeitsparen habe ich das Tool vorgestellt.
- Füge die Bilder gleich ein, während du deinen Beitrag in WordPress editierst. Versuche auch mal andere Elemente deines Themes/ Pagebuilders einzubauen, schau mal was er so hergibt.
Kategorie & Schlagworte
Ordne deinen Artikel in die passende Kategorie und versehe ihn mit Schlagworten, wenn es sinnvoll ist.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden?
Kategorien sind quasi die Überschriften der Kapitel deiner Website, die du einmal anlegst, eventuell mit der Zeit erweiterst und bestenfalls nicht mehr veränderst.
Schlagworte hingegen sind das Stichwortverzeichnis. Sie helfen den Inhalt des Blogbeitrags noch feiner abzubilden – zusätzlich zur Kategorie.
SEO Ampel checken
Wenn du mit einem SEO Plugin wie Yoast oder SEOpress arbeitest, dann gehe die verschiedenen Anmerkungen Punkt für Punkt durch. Die SEO Ampel muss nicht unbedingt grün sein, damit dein Artikel gut ist. Doch die für dich wichtigsten Punkte sollten stimmen.
Hier in meinem Beitrag kommt das Keyword nicht original in der Überschrift vor, weil es schwer lesbar und gestellt wäre. Und die Zeichenanzahl der Überschrift ist auch zu lang.
Das ist okay, damit lebe ich. Doch an die interne Verlinkung werde ich denken.
Meta Description
Eine Meta Description ist quasi die Inhaltsangabe deines Blogbeitrags. Der Zweck einer Meta Beschreibung für deine Seite ist einfach: jemanden, der bei Google sucht, dazu zu bringen, auf deinen Link zu klicken.
Mit anderen Worten: Meta Beschreibungen sind dazu da, Klicks von Suchmaschinen zu generieren. Widme dich derMeta-Beschreibung ganz unten und geh Punkt für Punkt die Kästchen des SEO Tools durch. Mehr dazu in meinem Blogartikel.
Veröffentlichung
Du bist alle Punkte durchgegangen? Super – dann ist es jetzt Zeit zur Veröffentlichung! Plane oder veröffentliche deinen Artikel und teile ihn auf deinen (Social Media) Kanälen.
Blogbeiträge einfach kopieren
Wenn du deinen Blogartikel immer gleich strukturierst, dann lohnt es sich vielleicht für dich, den Beitrag zu kopieren. Im Video zeige ich dir drei Möglichkeiten.
Fazit
Checklisten vereinfachen dein Leben sehr. Ich habe verschiedene Listen für verschiedene Aufgaben, die sich in meinem Business immer wiederholen. Perspektivisch hilft es dir auch, wenn dein Business größer wird. Denn Listen machen es sehr viel einfacher, leichte Aufgaben an virtuelle Assistenten zu delegieren.