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Google E-E-A-T – wie du dein Business online ruinierst, wenn du es missachtest (und du es viel zu spät bemerkst)

Ja, ich weiß das klingt krass, doch die wenigsten denken wirklich darüber nach, wie sehr sie ihrem Business schaden, wenn sie die – allgemein öffentlich zugänglichen – Google Richtlinien ignorieren.

Auch wenn dich alle anderen vom Gegenteil überzeugen wollen, die traurige Wahrheit ist:

Die schönste Webseite nutzt dir gar nichts, wenn niemand sie findet, weil Google sie als unbrauchbar einstuft und deshalb nicht anzeigt.

Ich erkläre´s dir hier:

Google hat das Konzept von E-A-T (Expertise, Authoritativeness, and Trustworthiness) aufgewertet und eine zusätzliche Komponente hinzugefügt: Erfahrung. Das neue Akronym heißt nun E-E-A-T und steht für

  • Erfahrung
  • Expertise
  • Autorität und
  • Vertrauenswürdigkeit.

Es ist heutzutage wichtiger denn je, Google deine persönlichen Erfahrungen aufzuzeigen.

Doch was heißt denn für Google Erfahrung?

„Berücksichtige das Ausmaß, in dem der Content-Ersteller die notwendige Erfahrung oder das notwendige Lebenserlebnis für das Thema hat. Viele Arten von Seiten sind vertrauenswürdig und erfüllen ihren Zweck gut, wenn sie von Personen mit reichlich persönlicher Erfahrung erstellt werden.

Hier ein Beispiel:

Du willst dir einen Film, wem würdest du eher vertrauen: jemandem, der den Film selbst schon gelesen hat oder jemandem, der den Film nicht kennt?

Völlig konstruierte Situation?

Na dann denke doch mal an deine Gespräche im Familien- und Freundeskreis, wenn es um Filme, Bücher, Restaurants oder Waschmaschinen geht. Alle haben ihre Meinung, unabhängig davon, ob sie den Film gesehen haben oder nicht.

Warum hat Amazon beispielsweise den Hinweis “verfiziert” eingeführt?

Der Grund ist einfach.

Persönliche Erfahrung schafft Vertrauen.

Bäm.

Die wichtigste Währung online.

Fakt ist:

Wenn Menschen dir Vertrauen, kaufen sie von dir.

Ach ja, eine Sache noch:

Ist Vertrauen wichtig, um bei Google auf Seite 1 zu sein?

Vertrauenswürdigkeit ist kein Ranking-Faktor – zumindest kein direkter. Wenn Nutzende sich jedoch unwohl fühlen, wenn sie deine Seite besuchen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auf die Schaltfläche Zurück klicken und direkt zu Google zurückkehren.

Google hält sich ziemlich bedeckt darüber, wie es die Nutzerzufriedenheit misst. Doch sicherzustellen, dass Nutzende das finden, was sie suchten, ist ihre wichtigste Priorität.

Falls Menschen deine Seite also sofort verlassen und weiter auf Google suchen … wird Google es bemerken, und es spielt keine Rolle, wie sie den Ranking-Faktor nennen, der damit verbunden ist.

Die Realität zeigt, dass es so ist.

Das Gleiche gilt für alle E-E-A-T-Faktoren:

Streng genommen sind sie keine Ranking-Signale – aber wenn der Algorithmus von Google richtig funktioniert, sollten Seite mit viel E-E-A-T auch ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen.

Die spannende Frage ist jetzt also:

google e e a t grafik

Wie schaffst du es, dass Menschen dir online vertrauen?

Fake News sind ein weitverbreitetes Problem und schwarze Schafe versuchen immer häufiger, an deine (Bezahl-) Daten zu kommen.

Was musst du tun, dass deine Webseitenbesuchenden das Gefühl haben, dass sie dir vertrauen können?

Lass uns mal kurz bei den Grundlagen anfangen, denn es ist wichtig.

Was ist die Definition von Vertrauen?

Vertrauen bezeichnet eine bestimmte Art von subjektiver, auch emotional gefärbter, Überzeugung, nach der man sein Verhalten einrichtet.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrauen

Wann immer du Geld verdienen willst, brauchst du Vertrauen. Denn der Mensch gegenüber fragt sich:

Wenn ich von dieser Seite kaufe, bekomme ich das, was sie verspricht? Oder werfe ich mein Geld zum Fenster raus?

Unsere natürliche Angst vor Verlusten springt automatisch an. Niemand will der Idiot sein, der auf jemand anderen hereinfällt.

Diese Angst minderst du mit Vertrauen.

Abgesehen davon, ob Google dir vertraut, ist es noch viel wichtiger, dass deine Webseitenbesuchenden dir vertrauen.

Denn sonst passiert folgendes:

Wenn sie deiner Website nicht vertrauen, werden sie sie wahrscheinlich nicht nutzen!

Ganz simpel.

Und dann sind all deine anderen (SEO) Bemühungen reine Zeitverschwendung.

Was muss ich machen, damit Google mir vertraut?

Vertrauenswürdigkeit spielt für verschiedene Arten von Seiten auf unterschiedliche Weise eine Rolle. Google berücksichtigt also den Zweck einer Seite, wenn es deren Vertrauenswürdigkeit bewertet.

Bei Seiten, die Informationen bereitstellen, ist die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieser Informationen von Bedeutung – und das gilt besonders für YMYL-Seiten (Your money your life – Webseiten, die Einfluss auf deine Finanzen oder Lebensqualität nehmen könnten).

Wenn es um Themen geht, die für Menschen wichtig sind, sei vorsichtig mit dem, was du sagst.

Wenn du als Reisebloggerin schreibst, dass Menschen ohne vorheriges Visa einen Flug in die USA buchen können, täuschst du sie zum einen und du ermutigst sie auch, etwas zu tun, was schwerwiegende Folgen hat.

Es wurden schon ganze Fake Airlines erfunden mit glaubwürdiger Webseite, damit Menschen Urlaubsflüge buchen, die nie stattfinden sollten.

Wenn du in deinem Gesundheitsblog behauptest, dass Rauchen harmlos ist, könntest du tatsächlich jemanden helfen, sich langsam umzubringen.

Also denke daran: deine Worte sind wirklich wichtig. Und sie können wirklich Schaden anrichten.

Wenn du einen Online-Shop hast, gibt es noch mehr Risiken für potenzielle Kaufende:

  • stimmt die Produktbeschreibung,
  • gibt es Hintergrundinformationen über dich (aka Über mich Seite),
  • Kundenbewertungen und
  • sind deine Transaktionen sicher?

7 1/2 Tipps, wie du auf deiner Webseite Vertrauen aufbaust

Ich gehe mal davon aus, dass du niemanden betrügen willst, deshalb wird es dir mit den folgenden Tipps recht leicht fallen, Vertrauen aufzubauen.

1. Wer ist für deine Website verantwortlich?

Wenn ich dich jetzt frage ob du einen guten Ruf hast, wirst du mich erstmal komisch anschauen. Jetzt denk doch bitte mal an dich, wie du dich im Internet verhältst.

Du achtest auch darauf, wer denn den Inhalt einer Webseite geschrieben hat oder woher die Informationen stammen.

Deshalb haben wir in Deutschland die Impressumspflicht, dafür gibt es Über Mich-Seiten oder Quellenangaben.

Deine Kontaktinformationen können deinen Namen, sowie eine Email-Adresse, Postfach, eine physische Adresse oder eine Telefonnummer oder alles zusammen enthalten. Du bist zum einen verpflichtet, den gesetzlichen Angaben zu genügen, doch überlege dir auch, auf welchen Wegen du wofür kontaktiert werden willst.

Der Grund dafür steht im Zusammenhang mit dem nächsten Punkt:

Du bist Trainerin, Coach oder Beraterin & willst online gefunden werden?

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2. Was können Menschen tun, wenn etwas schief geht?

Stell dir vor, du hast gerade ein neues Smartphone online gekauft und ein paar hundert Euro dafür ausgegeben.

Was passiert, wenn deine Bestellung nicht ankommt?

Gibt es jemanden, den du kontaktieren kannst, um dein Problem zu lösen?

Was ist, wenn das Smartphone beschädigt ankommt – kannst du es zurücksenden? Wie und wann erhältst du deine Geld zurück?

Ohne klare Angaben dazu ist der Kauf ein Risiko.

Je transparenter du bist und bereits vorher sagt, was Menschen machen können, wenn sie mit dem Produkt unzufrieden sind, desto besser.

„Auf Seiten, die ein hohes Maß an Benutzer-Vertrauen erfordern, ist eine unzureichende Menge an folgenden Informationen ein Grund für eine schlechte Bewertung: Kundenservice-Informationen, Kontaktinformationen, Informationen darüber, wer für die Website verantwortlich ist oder wer den Inhalt erstellt hat.“

Quelle: Suchqualitätsrichtlinien von Google (Abschnitt 6.6, Seite 35)

Kundensupport: Wann kann ich dich wie erreichen?

Kontaktinformationen sind gut, leider geht daraus selten hervor, wen du bei Problemen oder Vorab-Fragen kontaktieren kannst.

Hier kommt der Kundenservice ins Spiel. Es beruhigt dich zu lesen, wann jemand für dich da ist, bei Problemen mit deinem Kauf zu helfen, zum Beispiel

werktags von 9.00 bis 17.00 Uhr erreichbar.

Darüber hinaus könntest du noch hinzufügen, bis wann Menschen eine Antwort erwarten können.

Zusätzliche Details, wie Beschwerdeverfahren oder Rückerstattungsrichtlinien tragen auch dazu bei, das Vertrauen zu stärken.

Achte jedoch darauf, was du versprichst! Andernfalls könnte dein Ruf leiden.

3. Sichere finanzielle Transaktionen und persönliche Daten

Sobald du Zahlungen akzeptierst oder sensible persönliche Informationen verarbeitest, bist du dazu gesetzlich dazu verpflichtet sichere HTTPS-Verbindungen mit einem gültiges SSL-Zertifikat zu verwenden.

Warum erzähle ich dir das?

Weil es in der Realität immer noch Webseiten ohne HTTPS gibt.

Obwohl es meistens schon von deinem Hostinganbieter inklusive ist.

Erstens stellst du durch die Verwendung von HTTPS eine sichere Verbindung zwischen deiner Website und dem Gerät deines Kunden her. Das bedeutet, dass niemand anderes die Verbindung „abhören“ und Datenpakete stehlen kann, auf die sie keinen Zugriff haben sollten. Zweitens überprüft dein SSL-Zertifikat die Identität deiner Website, was Benutzern und Google hilft, dich von Phishing-Websites zu unterscheiden, die deine Website nachahmen könnten.

Tipp: Achte darauf, dass deine SSL-Zertifikate gültig und auf dem neuesten Stand sind. Meistens geschieht das automatisiert im Hintergrund bei deinem Hostinganbieter. Ausnahmen bestätigen die Regel.

4. Füge Sicherheitssiegel hinzu

Neben SSL und HTTPS – die alle haben sollten – gibt es auch Sicherheitssiegel, die du hinzufügen kannst, um den Benutzern zu zeigen, dass deine Website sicher ist. Denn viele Benutzer verstehen oder interessieren sich nicht für technische Details.

Denn hinter den Kulissen findet bei solchen Sicherheitssiegeln oft ein Verifizierungsprozess statt.

Deshalb solltest du niemals einfach ein Sicherheitssiegel-Icon auf deine Seite kopieren (ansonsten täuschst du die Benutzende und begehst möglicherweise sogar Betrug).

Wähle ein Sicherheitssiegel von einem bekannten Unternehmen mit gutem Ruf aus und platziere es sichtbar im Footer (ganz unten auf deiner Webseite) oder auf kaufrelevanten Seiten.

Stelle sicher, dass du das Sicherheitssiegel ordnungsgemäß verwendest; du musst deine Webseite beim Anbieter des Sicherheitssiegels registrieren lassen, damit dein Siegel gültig ist.

5. Zeige Kundengeschichten, Bewertungen oder Rezensionen

Eine der vertrauenswürdigsten Informationsquellen sind laut dem Edelman Trust BarometerMenschen wie ich„.

Es ist wichtig, dass du deinen Kunden erlaubst, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Stark bearbeitete Testimonials und handverlesene Bewertungen wecken Misstrauen, anstatt es zu reduzieren.

Lasse stattdessen deine Kunden ehrlich über ihre Erfahrungen berichten. Füge ein Formular oder einen Link auf deiner Website hinzu, damit Kunden ihre eigenen Bewertungen schreiben können. Baue es in deine Abläufe ein, dass du aktiv nach Rezensionen fragst, nach dem jemand glücklich bei dir Kunde geworden ist.

Tipp: Negative Bewertungen kommen vor, doch bitte ignoriere sie nicht einfach! Wir sind alle nur Menschen, Dinge können schief gehen. Niemand ist perfekt und wenn du deine Schwächen eingestehst, zeigst du, dass du dich um die Erfahrungen deiner Kunden und deinen Ruf kümmerst. Außerdem zeigst du potenziellen Kunden, wie du mit dem Fall der Fälle umgehst, das schafft wieder Vertrauen.

6. Vermeide reißerische Überschriften (aka Click-Bait)

Reißerische Überschriften sind ein absolutes No-Go, wenn es um Vertrauen geht.

Falls du dich fragst, was das ist:

Clickbait zielt darauf ab, ein wirklich schockierendes, aufregendes oder kontroverses Thema in Suchergebnissen, sozialen Medien oder Online-Werbung zu verbreiten, damit Menschen auf deine Webseite kommen.

Brauchst du Beispiele?

Clickbait-Überschriften versprechen etwas Unglaubliches oder Unvorstellbares – und halten das Versprechen nie ein. Genau hier liegt das Problem: Versprechen zu machen, die nicht gehalten werden, ist das genaue Gegenteil von vertrauenswürdig.

Liefere in deinen SEO-Titeln, Meta-Beschreibungen und der Seitentiteln immer eine genaue Beschreibung dessen, was Besuchende auf deiner Seite finden werden.

7. Täusche weder Besuchende noch Google

Logisch, oder?

Allerdings du wirst überrascht sein, wie subtil täuschende Inhalte sein können! Du merkst möglicherweise nicht einmal, dass du etwas tust, das Google als Problem ansieht. Um ein klareres Bild zu vermitteln, hier ist ein Beispiel für Inhalte, die Google als irreführend oder täuschend betrachten würde:

„Eine Webseite oder Website, die wie eine Nachrichtenquelle oder Informationsseite aussieht, aber in Wirklichkeit Artikel hat, die Benutzer manipulieren sollen, um einer Person, einem Unternehmen, einer Regierung oder einer anderen Organisation politisch, monetär oder anderweitig zu nutzen.“

Quelle: Richtlinien der Suchqualitätsbewerter von Google (Abschnitt 7.4.3, Seite 44)

Was Google hier anspricht, wird manchmal als Voreingenommenheit bezeichnet und sind schlimmstenfalls Fake News oder Desinformation.

Dinge wie Nachrichtenquellen, die existieren, um eine bestimmte politische Agenda zu pushen, oder „Infomercial“-Inhalte, die als Bildungsinhalte erscheinen, aber tatsächlich eine Verkaufspräsentation sind – solche Inhalte können täuschend aussehen.

Natürlich hat dein Inhalt ein bestimmtes Ziel oder einen bestimmten Zweck – du willst aufklären, Geld verdienen oder Menschen helfen.

Das ist völlig legitim.

Sei transparent mit deinen Zielen, das macht deinen Inhalt automatisch vertrauenswürdiger! Wenn dein Inhalt eine politische Gruppe oder eine soziale Ursache unterstützt, erkläre das auf deiner Über Mich-Seite, stelle deine Team-Mitglieder vor oder packe deine Vision in einen kurzen Absatz auf der Startseite. Deine Links sind Affiliate-Links, für die du Provision bekommst? Dann vermerke sie mit einem *Sternchen und erkläre es mit einem kurzen Satz am Ende der Seiten.

Fazit – Wie geht es weiter?

Einige Dinge machst du wahrscheinlich sowieso schon auf deiner Webseite, zum Beispiel das Impressum. Denn ohne dem geht es in Deutschland nicht.

Andere Tipps kannst du sicherlich sofort überprüfen (SSL-Zertifikat) oder hinzufügen (Rezensionen) oder in deine Routine einbauen (passende Überschriften schreiben). Beobachte dich selbst einmal, wenn du im Internet surfst:

  1. was findest du gut bei anderen Webseiten?
  2. wie schaffen sie es, dass du ihnen vertraust?
  3. kannst du da etwas für dich übernehmen oder ableiten?

Notiere es dir, baue es bei dir ein, betrachte es aus Sicht deiner Kundinnen oder hole dir die Meinung von Kundinnen dazu ein.

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